Jagdabenteuer Namibia – unverhofft und voller Skepsis
Diese Überschrift beschreibt am besten meine Emotionen zur Jagd in Afrika – zumindest bis ich im März 2024 auf der Farm von Caro & Sven ( Stolzenberg Hunting ) in Namibia war.
Rein jagdlich bin ich seit 32 Jahren in heimischen Hochwildrevieren aktiv und als Reiseland, zur Jagd, standen bei mir immer die nordischen Länder hoch im Kurs. Afrika – Afrika war für mich immer eine Jagd ohne Erlebnis, raus...etwas erlegen, bezahlen, abfliegen und zu Hause von erfunden Jagderlebnissen erzählen.
Wenn da nicht die Sache mit dem Karma wäre, was einen manchmal schneller einholt als man glaubt.
Durch Zufall und mit viel Glück hatte ich plötzlich die Gelegenheit mit nach Namibia zu reisen. Meine Gedanken drehten Kreise...so richtig kam keine Lust auf, aber das Land, die Leute und die Natur reizten mich schon sehr...aber jagen? Naja vielleicht einen Warzenkeiler, ist eh das einzige was mich an Afrika jagdlich reizen würde.
Der Tag der Abreise kam näher und meine Anspannung stieg, was erwartet mich? Tierpark und schnelle Jagd für viel Geld, egal auf was? Lass dich überraschen ....hieß es schon in einem Lied.
Von Frankfurt ging es 10 Stunden mit dem Flieger nach Windhoek. Der Flugplatz allein ist schon sehenswert...Als Hauptstadtflughafen von Namibia erinnerte er mich doch eher an Nürnberg als an München.
Am Ausgang wartete schon Sven auf uns und mit einem Herzlichen Willkommen, als ob wir uns schon Jahre kennen, wurden wir mit einem Snack und kühlen Getränken begrüßt. Es war 8 Uhr am Morgen und wir hatten bereits über 25 Grad.
Ab ins Auto und 4 Stunden Fahrt in Richtung Norden, wir hatten also genug Zeit uns zu beschnuppern und etwas über das Land, die bevorstehende Woche und vieles mehr zu erfahren.
Angekommen auf der Farm begrüßte uns Caro und etliche Angestellte mit einem super Brunch. Die Zimmer sind ebenfalls ein Traum und die Lage...“Mitten drin statt nur dabei“ wir waren buchstäblich im Busch. Von der Terrasse aus schauten wir den ersten Tieren an der Wasserstelle zu und irgendwie war die ganze Anspannung, Skepsis und der Pessimismus verschwunden.
Nach der Stärkung ging es auf die Schießbahn...ich sag nur...das hätte ich hier auch gerne! Entfernung bis 1200m sind dort möglich und verlangen den eigenen Fähigkeiten eine ganze Menge ab. Grundvoraussetzung für die Jagd ist ein Schuss auf 100 Meter über den Pirschstock, wobei das Ziel nur 10x10cm misst. Diese konsequente Art eines Schießnachweises überraschte mich doch sehr und verlangt mir ein riesiges Kompliment ab. Einen Schießnachweis mit Trefferauswertung vermisse ich doch in Deutschland seit Jahren.


Danach ging es noch auf eine Runde durch die Farm mit anschließendem Sundowner auf einer Freifläche. Sonnenuntergang, kühles Bier, Wildnis pur, auf 200m stehen die Gnu´s und Spaß in der Gruppe...die Zeit wurde endlos...der Stress fiel ab und im Kopf hat jemand den Resetknopf gedrückt.

Zurück auf der Farm gab es natürlich Wild...und das wirklich jeden Abend frisch zubereitet von Caro und Ihren fleißigen Helferinnen. Um es vorweg zu nehmen...packt gleich Hosen mit einer Nummer größer mit ein … das Essen ist ebenfalls ein Traum.
Ausklang wie jeden Abend...Bier, Brandy Coke, Lagerfeuer, quatschen, lachen und plötzlich ist es weit nach Mitternacht … Wer, hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?

Wie ist jetzt eigentlich die Jagd?
5 Uhr, der Wecker schreit und nach einem himmlischen Schlaf ist man voll motiviert für den Tag. Kaffee, einen kleinen Snack und ab auf die Pickups zur morgendlichen Pirsch. Was erwartet mich nun...schnell vom Auto aus schießen? Wild ist definitiv viel da und mit dem Pickup kamen wir teilweise sehr nah dran. Eine Jagd vom Auto aus gibt es nicht! Unser bester Fährtenleser Benni ist immer dabei und kennt den Busch wie seine Westentasche. 12.000 ha Farm, nur Busch, da findet keiner zurück.
Erlegt werden nur schwache oder alte Stücke – mit der klaren Ansage habe ich auch nicht gerechnet. Hut ab - sagt man so schön!
![292349d8-e331-4bac-90a9-dcdb18ec33d0[1].jpg](https://static.wixstatic.com/media/fbe34e_b42494ed2ed448e29ee3a5b26050f4ad~mv2.jpg/v1/fill/w_600,h_277,al_c,q_80,usm_0.66_1.00_0.01,enc_avif,quality_auto/292349d8-e331-4bac-90a9-dcdb18ec33d0%5B1%5D.jpg)
Sobald unser Pirschführer ein passendes Stück mit seinen Adleraugen erspäht hat, hieß es absteigen...die Pirsch ging los. Mit Büchse, Pirschstock und der wichtigen Wasserflasche am Mann ging es durch den Busch. 37 Grad zeigt das Thermometer und unser Fährtenleser saugt sich fest wie ein Schweisshund. Der bringt dich zum Stück. Teilweise waren wir 1-2 Stunden hinter dem passenden Wild her, manchmal mit Erfolg aber immer mit neuen Dornenkratzern an den Beinen. Man muss halt wissen, dass dort fast jeder Busch fiese Stacheln hat und die Europäer sich selten dämlich anstellen dort unbeschadet durchzuschlüpfen.

Zwischen 10-11 Uhr ging es dann zum ausgiebigen Brunch zurück ins „Basislager“. Caro hat wie immer reichlich aufgetischt und ein Verdauungsschläfchen war zwangsläufig notwendig. Am Nachmittag gab es frisch gebackenen Kuchen und dann ging es bis zur Abenddämmerung wieder ins Revier.
So verging Tag für Tag und ein Zeitgefühl war ab Tag 2 nicht mehr vorhanden.
Natürlich haben wir noch ausführlich die hauseigene Schießbahn besucht. Mit extrem viel Wissen von Sven, haben wir viel dazu gelernt und unser Schießniveau deutlich gesteigert.
Zum Schluss kann ich dem Werbesatz von Stolzenberg Hunting nur unterschreiben.
Sie kommen als Fremde und gehen als Freunde!
Eine solche Herzlichkeit, traumhafte Farm, engagiertes und überaus freundliches Personal findet man selten. Die Hose ist zu eng, Sonnenbrand im März, etwas zu viele alkoholische Genussmittel am Abend und eine spannende Jagd, ohne was erfinden zu müssen, sind das Resultat dieser Woche.
Caro, Sven, ihre beiden Kinder und das ganze Team sind mir ans Herz gewachsen. Ich kann nur sagen: WIR SEHEN UNS WIEDER!
Afrika ist definitiv eine Reise wert und vor allem Stolzenberg Hunting!
Für alle die, die Trophäenjagd verbieten möchten:
Bitte fliegt nach Namibia, seht mit eigenen Augen was da passiert und bildet euch dann eine Meinung.
Bildung basiert auf Wissen und nicht auf Ideologie!
Unser Geld fließt in die Erhaltung der Farm, in Arbeitsplätze für die Einheimischen, in Bildung für die Kinder (Schulgeld) und das Fleisch dient der ausgewogenen Ernährung, für alle auf der Farm lebenden Menschen.